Katey Sagal
„Ich bekomme ziemlich viel Fanpost aus dem Knast.“
Zur Person
Katey Sagal wurde am 19.01.1954 als eins von fünf Kindern in Los Angeles geboren. Sagals Eltern waren beide im Showgeschäft tätig, ihr Vater Boris feierte seinen größten Erfolg als Regisseur von „Der Omega-Mann“. Vor und während ihrer Schauspielkarriere versuchte sich Katey Sagal immer wieder als Musikerin: zuerst als Background-Sängerin unter anderem für Gene Simmons, Bette Midler und Olivia Newton-John, später als Songwriterin auf zwei Soloalben. Der Durchbruch in Hollywood gelang ihr 1987 als sexuell frustrierte Hausfrau Peggy Bundy in der weltweit erfolgreichen Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“. Als Stilikone des schlechten Geschmacks genießt die Figur auch heute noch Kultstatus, erschwerte Sagal aber auch den anschließenden Imagewechsel. Neben ihrer Sprechrolle als Leela bei „Futurama“ trat die Schauspielerin danach sporadisch als Gaststar in Serien wie „Die wilden Siebziger“ und „Lost“ auf. Heute kennt man sie vor allem als kriminelle Familienlöwin im Serienhit „Sons of Anarchy“. Die von ihrem Ehemann produzierte Serie läuft seit 2008 im US-Fernsehen und brachte der Aktrice 2011 den Golden Globe als beste Schauspielerin ein. Sagal lebt mit ihrem Mann Kurt Sutter und drei Kindern in Los Angeles.
27.02.2014, Los Angeles. Dreimal hat die Popkultur in Form veritabler Kultserien bei Katey Sagal angeklopft, und dreimal war die Schauspielerin zu Hause. In ihrer Rolle als Peggy Bundy in „Eine schrecklich nette Familie“ hat sie zehn Jahre lang den Vorabendhumor mitgeprägt und den Modetrend Leggins dabei wahrscheinlich eigenhändig beerdigt. Anschließend verkörperte Sagal die einäugige Weltraumamazone Leela in Matt Groenings Kultcartoon „Futurama“, wenn auch nur durch ihre Stimme. Auch ihr neuester Erfolg präsentiert sie als Familienmensch: Die Rolle der Outlaw-Matriarchin Gemma Teller Morrow in der Erfolgsserie „Sons Of Anarchy“ wurde ihr von ihrem Mann auf den Leib geschrieben. Im Gespräch wird man alle drei prägenden Rollen streifen, über eine Kindheit in Hollywood und eine Jugend an der Seite von Bob Dylan nachdenken und den Marktwert von Serien-Rollen auf Popkultur und Politik erörtern.
Mrs. Sagal, für jemanden, der in den 80er-Jahren aufgewachsen ist, ist Peggy Bundy ein unvergesslicher Charakter, die sich nicht zuletzt in der Fantasie des Teenager-Publikums breitgemacht hat. Haben Sie heute noch Begegnungen mit den jungen Zuschauern von damals?
Katey Sagal: Ich werde da in der Tat immer noch sehr oft drauf angesprochen. Manchmal überrascht mich das, denn das war für die damalige Zeit eine ziemlich respektlose Sendung, die eigentlich nicht für Kinder gedacht war. Gleichzeitig schien es gerade denen besonders zu gefallen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich bin immer noch sehr stolz auf die Serie und ihren Erfolg, aber meine eigenen Kinder würde ich das nicht gucken lassen.
Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben von damals?
Vor allem, dass die Serie sehr gut geschrieben und die Charaktere schön ausformuliert waren. Wenn ich heute dieses Drehbuch in die Hand nehmen und dazu Peggys Schuhe anziehen würde, würde es nicht lange dauern, bis ich mich wieder in Peggy verwandelt hätte. Solche Dinge stehen und fallen immer mit der schriftlichen Vorlage.