Joshua Davis

Joshua Davis

„Verwirrung ist das Beste, was mir passieren kann.“

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Zur Person

07.11.2005, Stuttgart. Web-Künstler Joshua Davis ist es gewohnt, Beispiele seiner Arbeit zu zeigen, wenn er Vorträge hält. Begeistert stürzt er sich auf die Herausforderung, im Interview seine Arbeit zu beschreiben, ohne visuelle Hilfsmittel benutzen zu können.

Mr. Davis, wie beschreiben Sie Ihre Arbeit für diejenigen, die noch nie eines Ihrer Projekte gesehen haben?

Joshua Davis: Wenn jemand meine Arbeit zum ersten Mal sieht, kommt sie ihm vermutlich irgendwie vertraut vor, weil vieles davon auf natürlichen Gleichungen beruht. Die Dinge, die ich kreiere, basieren auf Programmierung. Deswegen kann ich ein gutes Stück Mathe einbauen. Wasser, Wind, Feuer – für nahezu alles existiert eine mathematische Gleichung. Allerdings bilde ich abstrakte Formen und Farben in diesen Gleichungen ab. Meine Arbeit ist also abstrakt, hat aber einen organischen, naturalistischen Rhythmus, Harmonie und Form – wenngleich extrem chaotisch. (lacht)

Wie sieht das aus?

Schauen Sie: (zeigt seinen Laptop-Monitor) Hierfür habe ich eine rosa Blüte und eine weiße Blüte, zwei Blätter und einen Zweig gezeichnet. Wenn ich das Programm jetzt laufen lasse, bildet es ein Muster, eine Gesamtkomposition, für die es diese handgemalten Bestandteile benutzt. Wenn Sie dieses Bild hier auf ein Blatt Papier zeichnen sollten, würden Sie dafür vielleicht eine oder zwei Stunden brauchen. In derselben Zeit habe ich 500 verschiedene Versionen gemacht. Die Software ist die Kunst, und ich bin ebenso Teil des kreativen Prozesses. Denn ich bin der Autor des Programms – der Regeln, denen es gehorcht und der Bestandteile, die es benutzt.

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