Johannes B. Kerner

Johannes B. Kerner

„Es gibt keinen Phantomschmerz.“

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24.05.2014, Hamburg. Im 13-stöckigen ‚Spiegel’-Hochhaus in der Hafencity hält der Fahrstuhl in der 7. Etage: das ZDF-Landesstudio. Johannes B. Kerner begrüßt freundlich und wirkt dabei genauso normal und nett, wie man ihn seit Jahren immer wieder beschreibt. Er bestellt sich noch einen schwarzen Tee mit einem Schuss Milch, dann geht’s los: Über seine Rückkehr zum ZDF nach dem schwersten Fehler seines Berufslebens, Erinnerungen an besondere Fernsehmomente, den Umgang mit Kritik und Rückzugsmomente in der Kirche.

Herr Kerner, im Vorraum hängt ein Bild von einem Hirsch mit einem stolzen Geweih. Darauf der Spruch: „Ohne das Zweite fehlt dir was.“ Haben Sie das Bild aufgehängt?

Johannes B. Kerner: Nein, aber in der Tat: Es könnte von mir sein. Das habe ich sehr schnell gemerkt, nach meiner glorreichen Entscheidung, zu Sat1 zu gehen. Ich hatte damals die Hoffnung, dass mir ein paar Zuschauer folgen. Aber die Zuschauer waren einfach ein bisschen intelligenter als ich. Ein schwerer Fehler, aber so ist das nun mal. Das Leben wird ohne Gebrauchsanweisung geliefert.

Das würden Sie heute so sagen: Dass es ein schwerer Fehler war, das ZDF 2009 zu verlassen und ein zweites Mal bei Sat1 anzuheuern?

Na klar, der schwerste meines Berufslebens. Aber das kann ich heute relativ gelassen sagen, wo ich zurück beim ZDF bin. Zum Schluss war es bei Sat1 eine Sendung, die mir keinen Spaß mehr gemacht hat. Das spüren die Zuschauer, das ist dann wie eine deflationäre Spirale, eine Abwärtsbewegung.

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