Johanna Wokalek

Johanna Wokalek

„Auch wir haben Traditionen, eine Geschichte und Prägung.“

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  • Andreas Hornoff
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Zur Person

23.11.2016, Hamburg. Verglichen mit ähnlich erfolgreichen Kolleginnen sind Interview- Gelegenheiten mit Johanna Wokalek eher selten. Heute führt sie ihre Hauptrolle in dem unlängst fertiggestellten TV-Drama „Landgericht“ nach Hamburg, das wir gemäß unserer zeitlosen Gesprächsweise nur am Rande streifen. Stattdessen widmen wir uns ihrem kürzlich erfolgten Umzug nach Paris, fragen nach ihren Eindrücken von der gebeutelten Stadt und enden bei einer fulminanten Liebeserklärung an die Epoche der deutschen Romantik, die sie gemeinsam mit ihrem Mann seit fünf Jahren auf der Bühne würdigt.

Frau Wokalek, die Anschläge von Paris liegen gut ein Jahr zurück. Haben sich seither die Lebensbedingungen in Ihrer Wahlheimat verändert?

Über die Veränderungen kann ich wenig sagen, da ich ja erst seit drei Monaten in Paris lebe. Ich sehe die Stadt vor allem aus dem gegenwärtigen Blick. Dabei fällt mir auf, wie präsent das Militär überall ist. Die häufigen Begegnungen mit den Soldaten lassen einen immer wieder daran denken, was geschehen ist und machen einem bewusst, dass sich die Stadt weiterhin im dauerhaften Ausnahmezustand befindet.

Was hat Sie und Ihren Mann dazu bewogen, ausgerechnet dieser Tage nach Paris zu ziehen?

Mein Mann ist sowohl Chefdirigent des Orchesters der Elbphilharmonie in Hamburg als auch Chef-Associée des Orchestre de Paris. Dadurch ergab sich eine gute Gelegenheit, die Sehnsucht und Neugier, in Paris zu leben, die ich schon als Studentin empfunden habe, endlich in die Tat umzusetzen. Dass unser gemeinsamer Sohn gerade erst im Vorschulalter ist, bekräftigte uns in der Entscheidung. Wir wollten uns nicht in ein paar Jahren sagen müssen: Mist, jetzt haben wir den optimalen Zeitpunkt verpasst.

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