James Newton Howard

James Newton Howard

„Anspannung und Angst sind meine treuen Begleiter.“

Autor/in
Fotos
  • Mark Hanauer
Kategorien
Leserbewertung

Zur Person

02.04.2017, Santa Monica. James Newton Howard empfängt eine kleine Gruppe Journalisten zunächst in seinem Studio, dann geht es zum Lunch in sein imposantes Haus. Gleich nebenan wird Larry Davis Serie „Curb Your Enthusiasm“ gedreht, hier wohnen die wirklich Erfolgreichen. Der Hollywood-Komponist ist durch die Musik zu Filmen wie „Pretty Woman“ oder „The Sixth Sense“ berühmt geworden. In seinem Studio gibt er Einblicke in seine Arbeit, zu Hause gibt er zusammen mit seiner Frau, einem ehemaligen deutschen Model, den entspannten Gastgeber. Im Garten gibt es Hühnchen und leichten Rosé, im Salon spricht Howard über schlechte Musik, die gute Filme ruinieren kann, und seinen Stellenwert als Soundtrack-Komponist.

Mr. Newton-Howard, Ihr Studio ist weit ab vom Hollywood-Trubel, warum arbeiten Sie in dieser Abgeschiedenheit?

Ich mag ruhige Studios. Ich gestalte diesen Raum, in dem ich komponiere, so, dass er einem privaten Refugium nahekommt. Es geht hier sehr persönlich zu, es gibt nicht viele Leute, die diese Räume betreten. Mein Freund Hans Zimmer ist in dieser Hinsicht ein anderer Typ. Sein Studio ähnelt eher einem Hühnerstall, dauernd gehen Leute rein und raus. Er braucht das, ich brauche diese Abgeschiedenheit.

Hans Zimmer und Sie gehören zu den gefragtesten Komponisten in Hollywood. Was muss man können, um so begehrt zu sein?

Man braucht ein Gespür für Melodien, das ist ganz wichtig. Denken Sie an die berühmtesten Filmmusiken, fast immer erinnern Sie sich an eine Melodie, die sich in Ihrem Kopf festgesetzt hat. Was mindestens genauso wichtig ist: Sie müssen den Leuten, die Sie bezahlen, schnell etwas vorführen können. (geht an sein Keyboard, das an ein Mischpult und an einen Computer angeschlossen ist) Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Filmproduzent und haben einen Film, in dem eine Prinzessin in der ersten Szene auf einem Burgplatz zu sehen ist. Sie hat eine Rose in der Hand, es schneit, ein paar schwarze Krähen fliegen davon. Haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Musik zu dieser Szene klingen könnte?

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.