Isabel Allende

Isabel Allende

„Emotionaler Stress ist gut. Für mich sind Konflikte wichtig.“

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  • Caroline Schiff
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Zur Person

31.08.2009, San Rafael. Ihre Lebensgeschichte liest sich bereits wie ein Roman: Als Nichte des chilenischen Präsidenten Salvador Allende musste Isabel Allende nach seiner Ermordung 1973 das Land verlassen. Sie lebte im Exil, kämpfte gegen die Unterdrückung der Frauen in Lateinamerika, zog Hals über Kopf für die Liebe nach Amerika und litt unter den Schmerzen, ihre Tochter Paula sterben zu sehen. Allende spricht wie sie schreibt: bildhaft, ernst und mit viel Gefühl. Sie überlegt lange und beantwortet jede Frage ausführlich und mit Nachdruck. Der spanische Akzent ist in ihrem Englisch unüberhörbar, ihre lateinamerikanische Leidenschaft auch – vor allem, wenn es um ihren Mann oder ihre Familie geht. Alles an der 1,55 Meter kleinen Autorin strahlt Herzlichkeit und tiefe Wärme aus. Sie verteilt Kekse, Tee und Früchte und ist nie gelangweilt, nie genervt.

Frau Allende, haben Sie in den letzten 28 Jahren jemals einen 8. Januar verbummelt oder verschlafen?

Isabel Allende: Nein. Das wäre furchtbar. Aber es ist auch gar nicht möglich, weil ich ohnehin selten lange im Bett liege und an jedem 8. Januar noch viel früher aufstehe als sonst. In der Nacht davor schlafe ich kaum vor Aufregung und Unruhe. Auf der einen Seite graust es mir vor den leeren Seiten, die auf mich warten, auf der anderen freue ich mich auf das, was entstehen wird.

Warum beginnen Sie immer ausgerechnet an diesem Datum ein neues Buch?

Am 8. Januar 1981 begann ich die Briefe zu schreiben, die dann zum „Geisterhaus“ wurden. Mein erster Bestseller. Also dachte ich, dass es sicher Glück bringt, das zweite Buch am gleichen Tag anzufangen. Beim dritten konnte ich dann schon nicht mehr anders.

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