Irmin Schmidt

Irmin Schmidt

„Man muss auch mal in die Scheiße treten dürfen.“

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26.8.2009, Köln. Die Aussicht auf den Dom ist architektonisch genial eingefangen, das Ambiente dunkel und schick. Doch die Etage des Interconti-Hotel ist vollkommen unbelebt und wirkt, trotz des Hochsommers draußen, seltsam kühl. Auch Irmin Schmidt scheint nicht da zu sein. Dann geht plötzlich eine Schiebetür auf und der 72-Jährige erfüllt von Beginn an mit seinen Erzählungen das leblose Stockwerk. Das Fraternisieren mit Prominenten von Journalisten-Seite hat ja immer einen etwas schalen Beigeschmack. In diesem Fall ist es so: Nach einer halben Stunde würde man gerne eine Flasche Rotwein aufmachen, das Aufnahmegerät geht irgendwann unbeachtet aus und die Sonne ist lange einem grenzenlosen Sternenhimmel gewichen.

Herr Schmidt, wie sind Sie zu diesem Termin nach Köln gereist?

Irmin Schmidt: Ich war in Witten. Das heißt, ich bin ganz simpel mit dem Zug nach Köln gereist.

Würden Sie eine Reise auch experimenteller anlegen? Beispielsweise mit dem Bus, oder gar Trampen?

Trampen schon lange nicht mehr, also wirklich. (lacht) Meine Frau und ich reisen viel und da machen wir schon manchmal Umwege. Wir leben die meiste Zeit in Frankreich, in der Provence. Frankreich ist ein wunderschönes Land und die Franzosen pflegen es. Da machen wir oft Ausflüge und wenn ich nach Köln muss, nehme ich mir mindestens drei Tage Zeit. Ich halte dann irgendwo, besuche ein Museum, welches ich noch nicht kenne oder mache einen Umweg über ein interessantes Restaurant. Einfach auf dem schnellstmöglichen Wege, das mache ich nicht. Wenn Sie das mit ‚experimentell’ meinen, dann sofort. Immer.

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