Howard Marks
„Am Ende singen sie alle.“
Zur Person
Dennis Howard Marks wurde am 13.08.1945 in Port Talbot, Wales, in eine gutsituierte Familie geboren. 1967 schloss er ein Studium der Physik ab, ein Philosophie-Studium sowie eine Lehrer-Ausbildung folgten. In den 70ern stieg er in den internationalen Marihuana-Handel ein, bis zu seiner Verhaftung 1988 kontrollierte er rund zehn Prozent des weltweiten Schmuggels. Man verurteilte ihn zu 25 Jahren im ‚Terre Haute State Penitentiary’ in den USA; 1995 wurde er vorzeitig entlassen. Seit dem Interview und der Veröffentlichung seiner Autobiografie reist Marks um die Welt und erzählt aus seinem Leben. In dem Kurzgeschichtenband „Dope Stories“ hat er weitere unterhaltsame Kiffer-Geschichten gesammelt. In den Niederlanden ist er Teilhaber an einer Hanf-Samenbank mit seinem Namen. Marks lebt mit seiner Frau und drei Kindern bei Palma auf Mallorca und in Leeds.
15.09.2005, Hamburg. Howard Marks steht in der Lobby des Hotel Atlantic, zieht an einem Joint und möchte „etwas Essen und dabei was Hübsches sehen“. Wir fahren in den Hafen zum Restaurant ‚Das Feuerschiff’. Bei Hamburger Pannfisch, Rotwein und zahllosen Benson & Hedges erzählt der zeitweise größte Marihuana-Schmuggler Europas von seinem aufregenden Leben, immer wieder unterbrochen von kehligen Lachsalven.
Mr. Marks, Sie rauchen seit über 40 Jahren wie ein Schlot – wie geht es Ihrer Lunge?
Howard Marks: Soweit okay. Gelegentlich habe ich ziemlich üblen Husten, aber das Dahinsiechen meiner Lunge ist ja auch nicht umsonst. Sie hat mir gute Dienste erwiesen. (lacht)
Die Belastung Ihrer Lunge wurde nur unterbrochen...
...durch die Zeit im Knast, ja. Da habe ich mal aufgehört, für fünf Jahre. Ich konnte dort nicht kiffen, weil sie ständig meinen Urin kontrolliert haben. Also wollte ich auch nicht rauchen. Ich habe festgestellt, dass mir Rauchen überhaupt nichts bedeutet, wenn man davon nicht stoned wird.