Helmut Pfleger

Helmut Pfleger

„Beim Schach ist der Mensch nach wie vor das Maß aller Dinge.“

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01.11.2008. Bei der Schach-WM in Bonn ist Spielpause, und so hat auch der Kommentator und Partien-Analytiker Helmut Pfleger heute frei. Der 65-jährige Internist und Psychotherapeut gehörte in den Sechzigerjahren selbst zur Schach-Weltspitze und referiert leidenschaftlich und anekdotenreich über das Spiel der Könige.

Herr Pfleger, im Schach geht nichts mehr ohne den Computer. Gleichen sich die Menschen an? Versuchen sie, mehr und mehr wie Computer zu spielen?

Helmut Pfleger: Teilweise schon. Gerade bei den jungen Spielern kann man das beobachten. Zum Beispiel bei Magnus Carlsen, einem 17 Jahre alten Norweger, den viele Experten und Großmeister für den kommenden Weltmeister halten. Von ihm heißt es, er spiele wie ein Computer.

Wie erklären Sie sich das?

Nun, diese junge Generation ist von klein auf mit Schachcomputern aufgewachsen. Für die ist es selbstverständlich, Partien mithilfe des Computers zu analysieren, den Rechner als Werkzeug zu benutzen. Viele Spieler sagen, dass sie durch den Computer stärker würden, taktische Dinge schneller erfassen könnten. Andererseits hat Carlsens Spiel auch viel von der Effizienz und Pragmatik eines Bobby Fischer. Und Fischer hat nie einen Computer benutzt.

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