Hans W. Geißendörfer
„Meine Generation hat viel Scheiße gebaut, aber Spuren hinterlassen.“
Zur Person
Hans W. Geißendörfer – geboren am 06.04.1941 in Augsburg – wuchs im fränkischen Neustadt bei seiner Mutter auf und ging mit 14 Jahren auf ein Internat. Er studierte von 1962 bis 1967 an mehreren Hochschulen u.a. Theaterwissenschaften, Germanistik und afrikanische Sprachen und absolvierte eine Regieassistenz bei George Moorse. Sein Film „Die gläserne Zelle“ wurde 1978 für den Oscar nominiert. Zwei Jahre nach Gründung seiner eigenen Produktionsfirma in Köln startete er 1985 die erste deutsche Endlosserie „Lindenstraße“. Geißendörfer ist verheiratet, hat drei Töchter und wohnt, wenn er nicht in Köln arbeitet, abwechselnd in London und auf der griechischen Insel Rhodos.
21.02.2006. Hans W. Geißendörfer arbeitet im Schatten der „Lindenstraße“-Kulisse in Köln Bocklemünd. Bevor wir uns für die Fotosession in den Kölner Trubel stürzen, redet der Filmemacher in seinem Büro über die 68er, die Wirkung von Filmen und die Sache mit der Mütze.
Herr Geißendörfer, haben Sie eine Ahnung, was Sie für eine Außenwirkung auf andere Menschen haben?
Hans W. Geißendörfer: Darüber denke ich nie nach. Mich interessiert die Wirkung meiner Arbeit; aber wie ich persönlich wirke, das interessiert mich nicht.
War das in jungen Jahren mal anders?
Nun ja, ich habe natürlich darüber nachgedacht, als ich auf Pirsch ging und meinte, an diesem Abend muss es irgendwie knallen. Aber ich habe mich auch damals nie parfümiert oder etwas Besonderes angezogen.