Hans-Dieter Hermann

Hans-Dieter Hermann

„Die Zielsetzung, Weltmeister werden zu wollen, ist völlig richtig.“

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05.04.2006, Schwetzingen, in einem aufgeräumten Neubaugebiet. An der Wand hängt ein Poster von Muhammad Ali. Nichts in dem funktionell eingerichteten Raum des Psychologen der deutschen Nationalmannschaft erinnert an geläufige Seelenklempner-Klischees. Hans-Dieter Hermann redet klar und vorsichtig zugleich.

Herr Hermann, Hand aufs Herz: „Früher gab es keine Psychologen, und wir sind dennoch dreimal Weltmeister geworden“ – wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört?

Hans-Dieter Hermann: Noch nicht so direkt, aber implizit schon öfter. Sportarten verändern sich, so wie andere Bereiche des Lebens auch. Neue Aspekte kommen hinzu, die Mannschaften sind anders strukturiert, die Anforderungen an den Einzelnen komplexer. Mit dem Argument, dass man etwas früher nicht gebraucht hat und es demzufolge heute auch nicht braucht, stellt man sich per se gegen Fortschritte und neue Ideen. Das betrifft im Spitzensport durchaus nicht nur die Psychologie: Denken Sie nur an veränderte Trainerstrukturen – Konditionstrainer, Torwarttrainer – oder an den geänderten Stellenwert und den gezielten Einsatz der Physiotherapie. Oder auch an die sportmedizinische Diagnostik. Diese Maßnahmen sind einfach nötige Anpassungen, um den weiteren Erfolg im Spitzenbereich zu sichern.

Was klingt für Sie besser: Mentaltrainer oder Sportpsychologe?

Mentaltrainer klingt wahrscheinlich besser, aber von Beruf bin ich Sportpsychologe, da ich Psychologie studiert habe und diese Inhalte im Leistungssport einbringe.

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