Gunter Gabriel

Gunter Gabriel

„Ich bin ein Malochersänger.“

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  • Sven Sindt
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Zur Person

31.08.2013, Berlin. Der stattliche 71-Jährige kommt auf einem Motorroller zum Treffpunkt, einem Italiener in Charlottenburg – direkt von der Probe seines Bühnenprogramms „Ich, Gunter Gabriel. Mein Leben mit Musik“ im Theater am Kurfürstendamm. Er setzt sich an den Tisch im Freien und erzählt munter drauflos. Irgendwann im Gespräch tritt ein Bettler an den Tisch. Gabriel gibt ihm 20 Euro, weder gönnerhaft noch mit verkappter Guck-mal-Journalist-wie-ich-so-bin-Attitüde, sondern quasi nebenbei.

Herr Gabriel: Wie fühlt es sich an, die eigene Biografie als Musical aufzuführen?

Gunter Gabriel: Ich muss einige Sachen in meinem Leben richtig gemacht haben, sonst wäre so was gar nicht möglich. Ich bin auch erstaunt über die heute noch gültige Philosophie einiger Songs, die ich in 40 Jahren geschrieben und zum Teil vergessen habe. Das wird ja alles ein bisschen aufgearbeitet, eine großartige Erfahrung. Wenn ich Musik mache und vor allem live auftrete, beflügelt mich das auch therapeutisch.

Welches war das speziellste Konzert in Ihrem Musikerleben?

Schwer zu sagen, es gab wirklich viele großartige Momente. Beginnend bei meinem ersten Auftritt, den ich in meiner Lehrwerkstatt hatte. Das war beim Betriebsfest von Brockfeld & Meyer in Bünde, Westfalen, wo ich Schlosser gelernt habe. Bei dem Fest spielte eine Tanzkapelle, zu der ich auf die Bühne schlich, um sie zu fragen, ob ich nicht mal einen Song singen dürfe. Das habe ich dann getan, „Tom Dooley“ und „Diana“ von Paul Anka, war bestimmt schrecklich. Aber ich hatte Gänsehaut, weil es meine erste Berührung mit Musik vor Publikum war.

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