George Foreman
„Die Begegnung mit Gott war der entscheidende Tag meines Lebens.“
Zur Person
George Foreman (geb. am 10.01.1949) wuchs in einer bitterarmen Familie in Marshall/Texas auf. Die ersten Faustkämpfe lieferte er sich auf der Straße, bereits 1968 wurde er Olympiasieger im Schwergewicht. Den wohl berühmtesten Boxkampf aller Zeiten verlor Foreman allerdings: beim „Rumble In The Jungle“ in Zaire knockte ihn Muhammad Ali aus. Drei Jahre später beendete Foreman seine Karriere, startete aber Ende der Achtziger ein sensationelles Comeback: Als 45jähriger holte er sich 1994 erneut den WM-Titel gegen den 19 Jahre jüngeren Michael Moorer. Danach verlegte sich Foreman auf eine Karriere als Werbe-Ikone. Er lebt immer noch in Marshall – mit seiner Familie auf einer 12.000 Quadratkilometer großen Ranch. 2009 stieg sein Sohn George III nach seinem Studium selbst in eine Karriere als professioneller Boxer ein, während der er bis heute 16 Kämpfe bestritten und ausnahmslos gewonnen hat.
04.10.2004. Frankfurt, Hotel Frankfurter Hof. George Foreman hat sich in einen kleinen Konferenzraum gemietet, in dem eine Kollektion der von ihm beworbenen, bunten Elektro-Grills aufgebaut ist – eine etwas alberne Szenerie für eine lebende Box-Legende. Foremans Händedruck ist überraschend weich.
Mr. Foreman, wie ist es, Gott zu treffen?
George Foreman: Diese Begegnung hat mein ganzes Leben bestimmt – von 1977 bis heute. Es war der entscheidende Tag meines Lebens: Ich bin seitdem ein besserer Ehemann, ein besserer Vater, ein besserer Verkäufer.
Gott hat Sie zu einem besseren Verkäufer gemacht?
Wissen Sie, was passiert ist? Bevor ich Gott getroffen habe, also in meiner ersten Karriere als Boxer, hatte ich nie Lust zu reden. Wenn ich an den Kampf gegen Muhammad Ali damals denke: Meine Güte, was hat der mich genervt mit seinem ewigen Gequatsche vorher! Ich wusste überhaupt nicht, was ich hätte erzählen sollen. Später hat mir jemand gesagt: „Du warst nicht überzeugt von deinem Produkt, du warst nicht eins mit ihm, deswegen wolltest du auch nie darüber reden.“ Als ich Gott getroffen habe, war ich eins mit meinem Produkt. Es gab keine Kirchen, die mich reden ließen, also habe ich mich in allen möglichen Bundesstaaten, wo ich gerade war, an die Straßenecke gestellt und den Leuten von ihm erzählt.