George Danzer

George Danzer

„Privat bluffe ich praktisch nie.“

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  • Hakan Günay
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15.05.2015, Monaco. Im Zentrum von Monte Carlo wird bereits die Strecke für den jährlichen Grand Prix vorbereitet, doch vor den Boliden der Formel 1 nehmen andere Schwergewichte die Stadt in Beschlag: die Stars der European Poker Tour, unter ihnen der Deutsche George Danzer. Danzer wird an diesem Wochenende sein erstes Super High Roller-Turnier spielen, der Buy-In liegt bei 100.000 Euro, die er kurz vor dem Interview abgeliefert hat. Doch von Großspurigkeit und Allüren keine Spur: Danzer erklärt geduldig noch das kleinste Detail und hat spürbar Freude daran, sich in die Karten schauen zu lassen. Im übertragenen Sinne. Ein Gespräch über Geld, Konzentration, Vertrauen und den perfekten Bluff.

Herr Danzer, wie fühlt es sich an, wenn man gerade 100.000 Euro in bar abgegeben hat?

George Danzer: Oh, ich bin eigentlich sehr vergnügt! Das ist schon spannend für mich, ich mache das auch nicht jede Woche. (lacht)

Wie ist Ihr Verhältnis zu Geld? Immerhin haben die wenigsten Menschen jemals derartige Mengen davon in der Hand.

Wenn man sich Pokerspieler anschaut, kann man schon den Eindruck bekommen, dass die überhaupt keinen Wert auf Geld legen. Auch für mich ist Geld eher ein Werkzeug. Von außen sehen diese Bewegungen immer dramatisch aus: die Summen, die man für die Teilnahme zahlen muss, die Preisgelder und so weiter. Aber für uns Spieler sind die Schwankungen gar nicht so groß. Es ist ja nicht so, dass ich alles wegschieße und das Geld nie wiedersehe. Es ist ein Investment mit einem positiven „Expected Value“, einem positiven Erwartungswert.

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