Frank Schätzing
„Mich reizt der Flirt mit dem Unbekannten.“
Zur Person
Frank Schätzing (geboren am 28.05.1957 in Köln) arbeitete nach dem Studium als Texter und Konzepter in der Werbung. Sein erster Roman „Tod und Teufel“ erschien 1995 und spielt im mittelalterlichen Köln. Nach drei weiteren Romanen und einem Buch mit Kurz-Krimis gelang ihm 2004 mit dem opulenten Tiefsee-Thriller „Der Schwarm“ der Durchbruc. Das Buch hat sich weltweit rund 4,5 Millionen Mal verkauft. Seine intensiven Recherchen verwertete er für sein Sachbuch zum Thema Tiefsee, auch moderierte er TV-Dokumentationen. Zwei weitere Thriller („Limit“ und „Breaking News“) etablierten ihn als internationalen Bestsellerautor. Er lebt mit seiner Frau in Köln.
16. April 2018, Köln. In den Büros seines Kölner Verlags direkt gegenüber vom Hauptbahnhof ist Frank Schätzing noch damit beschäftigt, seinen neuen Thriller „Die Tyrannei des Schmetterlings“ zu signieren. Nach 200 Unterschriften ist er fertig, er sagt, es tue ihm nun gut, etwas zu quatschen. Der Autor trägt Jeans und Jeanshemd, trinkt Kräutertee. Egal, ob er über seinen Helden David Bowie, den „Zyniker“ Mark Zuckerberg oder die Künstliche Intelligenz spricht, sein Idiom wechselt immer wieder in ein breites Kölsch.
Herr Schätzing, was war Ihr erster Gedanke, als Sie im März vom Tod von Stephen Hawking
erfuhren? Erstaunlicherweise hatte ich ein gutes Gefühl. Klingt komisch, aber ich freute mich, dass er überhaupt so alt geworden ist.
76 Jahre.
Genau. Nicht schlecht für jemanden, der 1988, als ich wild begeistert die „Kurze Geschichte der Zeit“ las, allen ärztlichen Prognosen zufolge längst hätte tot gewesen sein sollen. Und dann hält er noch mal drei Jahrzehnte durch. Trotz ALS im Schwerststadium. Auch wenn seine wichtigen Veröffentlichungen schon geraume Weile zurückliegen, blieb Hawking ein unverzichtbarer Mahner. Wir haben einen großen Geist verloren, aber wir hatten ihn länger, als alle zu hoffen wagten.