Dustin Hoffman

Dustin Hoffman

„Der Tod ist ein sehr amüsantes Thema.“

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16.05.2008, Cannes. Ein Liedchen summend kommt Dustin Hoffman in die Suite. Während des Gesprächs ist er geistig hell wach, nur einmal gerät er durcheinander, als sein Handy in der Hosentasche lossummt. „Der Vibrator meiner Frau“ erklärt er.

Herr Hoffman, im Interview geben Sie gerne den Alleinunterhalter. Ich habe Sie schon singen hören, Sie haben getanzt und geweint, Sie haben Journalistinnen geküsst und Wein ausschenken lassen. Sind Sie immer so?

Im Interview haben wir nur begrenzte Zeit, also muss ich mich unter Adrenalin setzen. Aber zuhause bin ich anders. Meine Kinder sagen: „Daddy, immer willst du ein Nickerchen machen.“ So wirklich bei mir selbst bin ich nur am ganz frühen Morgen. Ich stehe zwischen 4.30 und 5.00 Uhr auf, dann führe ich die Hunde Gassi, trinke meinen Kaffee und tue, wozu immer ich Lust habe. Zum Energiebündel werde ich erst, wenn ich spiele oder eben Interviews gebe. Dafür bin ich danach völlig ausgepumpt.

Welche Ihrer vielen Rollen hat Sie rückblickend am stärksten erschöpft?

Das sind immer die Rollen, bei denen es nicht funktioniert hat. „Rain Man“ war am Anfang eine Katastrophe. Ich brachte einfach nichts aus mir raus, obwohl ich für die Rolle zweieinhalb Jahre recherchiert hatte. Als ich die Tagesmuster sah, kam es mir so vor, als würde ich nur eine Kombination aus Ratso Rizzo aus „Asphalt Cowboy“ und Louis Dega aus „Papillon“ spielen. Ich sagte nach einer Woche zu Regisseur Barry Levinson: „Feuere mich, ich will aufhören.“ Aber er meinte: „Du wirst es schon finden, und alles, was dir bis jetzt nicht gefällt, drehen wir nochmal.“ Und plötzlich fing es an zu laufen. Aber letztendlich ist jede Rolle anstrengend. Ich verstehe die Kollegen nicht, die meinen, Schauspielerei sei leicht.

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