Dieter Hallervorden
„Ich habe mich nie selbst anbieten müssen – und das kann ich auch nicht.“
Zur Person
Dieter Hallervorden, geboren am 05.09.1935 in Dessau, zog nach dem Studium 1958 nach West-Berlin, wo er 1960 das Kabarett-Theater ‚Die Wühlmäuse’ gründete. Im Fernsehen war er zunächst in ernsten Rollen zu sehen; 1975 startete die Slapstick-Serie „Nonstop Nonsens“, aus der die Figur ‚Didi’ hervor ging. In den 80ern blieb Hallervorden dem Slapstick treu, bevor er Anfang der 90er mit der „Spottschau“ wieder zum Kabarett kam. Seit 2008 ist er Mieter des traditionsreichen Schlossparktheaters in Berlin, das er seitdem umfassend restaurierte und welches 2009 den Spielbetrieb wieder aufnahm. Hallervorden hat zwei Kinder aus erster Ehe mit der Schauspielerin Rotraud Schindler. 1990 heiratete er zum zweiten Mal und wurde 1998 noch einmal Vater. Mit Frau Elena und Sohn Johannes lebt er abwechselnd auf einer Insel vor der bretonischen Küste sowie in Berlin.
10.01.2006. Hinter der Bühne von Dieter Hallervordens Theater in Berlin–Charlottenburg macht er es sich in einer kleinen Klause gemütlich. Der Humorist wirkt ernst, trinkt Tee mit Honig – und macht während des Interviews nicht einmal den Didi.
Herr Hallervorden, welchen Luxusartikel haben Sie sich in letzter Zeit gegönnt?
Dieter Hallervorden: Nun ja, auf schicke Kleidung oder andere Marotten, die mich in Antiquitätenläden oder ähnliche Etablissements treiben, lege ich nicht viel Wert. Bleibt also etwas, was ich mir vor 18 Jahren gönnte und sicherlich über der Normalität liegt: Meine Insel, auf der ich seit 1988 wohne.
War das damals ein Spontankauf?
Nein, ich habe sehr lange nach einer passenden Insel gesucht. Ich hatte schon als relativ junger Mensch – so um die 40 – den Wunsch, möglichst viel Freizeit auf Inseln zu verbringen. Irgendwann habe ich dann das Eiland vor der bretonischen Küste entdeckt und zugeschlagen. Ich glaube, das ist schon Luxus. Der Treppenwitz dabei ist: Die Insel mit ihren 17.000 Quadratmetern und einem sehr schönen, schlossähnlichen Gebäude darauf hat insgesamt weniger gekostet als meine Eigentumswohnung hier in Berlin. Also eigentlich doch kein Luxus.