Christoph Maria Herbst
„Ich bin immer davon ausgegangen, dass meine Zeit noch kommt.“
Zur Person
Christoph Maria Herbst (geboren am 6. Februar 1966 in Wuppertal) kam als Sohn einer katholischen Familie über das Schulkabarett und freie Theatergruppen zum Film. Auch berufliche Laufbahnen als Pfarrer oder Bankkaufmann standen zwischenzeitlich im Raum. Nach zahlreichen Rollen in Kino und Fernsehen – unter anderem bei „Sketchup – The Next Generation“ oder „Ladykracher“ – erlebte er mit der preisgekrönten Comedy-Serie „Stromberg“ seinen endgültigen Durchbruch, erhielt dafür dreimal den Deutschen Comedypreis sowie den Grimme-Preis. Heute gehört Christoph Maria Herbst zu den meistbeschäftigten Schauspielern Deutschlands, erfolgreich ist er zudem als Synchron- und Hörspielsprecher.
30.08.2005, Christoph Maria Herbst betritt pünktlich um halb zwei das griechische Lokal ‚Filos’ in Köln. Wir setzen uns bei strahlendem Sonnenschein direkt an die Merowinger Straße. „Wenn ein Auto kommt, rede ich lauter“, meint der sympathische „Stromberg“-Darsteller.
Herr Herbst, ich habe im Internet keine Homepage von Ihnen gefunden...
Christoph Maria Herbst: ... es gibt auch keine. Jeder hat heute eine, schon deswegen habe ich keine. Ich hechele nicht jedem Trend hinterher. Ich muss nicht immer alles haben und machen, was alle anderen haben und machen. Ich fühle mich nach außen durch meine Agentin Andrea Lambsdorff gut vertreten und wüsste nicht, warum ich meine Vita auf einer eigenen Homepage ins Internet stellen sollte. Ich trete lieber durch das in die Öffentlichkeit, was ich mache und nicht durch das, was ich bin. Ich gehe immer davon aus, dass das nicht spannend genug ist.
Das klingt nach gepflegtem Understatement.
Vielleicht. Ich fände es klasse, wenn meine Popularität in genau diesem Maße bliebe, wie ich sie momentan habe. Aber das habe ich nicht in der Hand. Wenn ich weiter für das Medium Fernsehen arbeite, muss ich es in Kauf nehmen, in der Schlange im Supermarkt einmal zu oft angequatscht zu werden.