Chris Martin
„Das Leben hat wenig Sinn für Ordnung.“
Zur Person
Chris Martin (geboren am 02.03.1977) wuchs in bürgerlichen Verhältnissen in Devon, England, als Ältester von fünf Kindern auf. Mitte der 90er zog es ihn zum Studium nach London, wo er sich am University College in Alter Geschichte einschrieb. An der Uni lernte er Jon Buckland kennen, mit dem 1998 Coldplay gründete. Aus der zu Beginn eher blassen College-Band wurde nach der zweiten Platte „A Rush Of Blood To The Head“, die sich weltweit über fünf Millionen mal verkaufte, ein Mega-Act. Im Dezember 2003 heiratete Chris Martin die Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow; die erste Tochter Apple Blythe Alison kam im Mai 2004 zur Welt, im April 2006 folgte der Sohn Moses Bruce Anthony.
14.06.2005. Der Coldplay-Sänger ist im Promotionstress. Seine Bandkollegen liegen mit Grippe in den gemütlichen Betten des Hamburger Park Hyatt, Chris Martin – Fünftagebart, müdes Gesicht – macht alles alleine. Er nimmt sich ein Wasser, macht es sich auf dem Teppich bequem und sagt: „Let’s begin.“
Mr. Martin, als Sie ein Teenager waren: Wie lautete damals Ihre Definition eines Rock’n’Roll-Stars?
Chris Martin: Das ist einfach, da muss ich nur zwei Namen nennen: Axl Rose und Bono Vox. Das war damals durchaus deprimierend, denn ich war mir als Jugendlicher bewusst, dass ich nicht ansatzweise so war wie einer von den beiden. Sie können mir glauben: Ich hatte keine großen Hoffnungen, jemals ein Rockstar sein zu können.
Wie man sich täuschen kann: Heute sind Sie Sänger einer Band, die weltweit 30 Millionen Platten verkauft hat und der mit der Hollywood-Schönheit Gwyneth Paltrow verheiratet ist. Wenn Sie kein Rockstar sind, wer dann?
Ich sage Ihnen: Alles, was ich heute tue und denke, hat nichts mit dem zu tun, was für mich einen Rockstar ausmacht. Rockstars sind für mich auch heute noch Menschen wie Jon Bon Jovi. Typen mit langen Haaren und Lederhosen. Typen, die sich anders anziehen, um aufzufallen. Sie sehen: Meine Wahrnehmung eines Rockstars hat sich seit meiner Kindheit nicht verändert.