Charley Boorman

Charley Boorman

„Der Mensch ist besser, als ich dachte.“

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  • Dominik Gigler
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Zur Person

24.04.2006. Der Schauspieler und Weltenbummler Charley Boorman sitzt entspannt zu Hause in London. Etwas nervös wird er erst, als eine seiner Töchter hereinkommt und wissen will, wie lange er denn noch nach Germany telefoniert – schließlich gibt es bald Abendessen.

Mr. Boorman, zusammen mit Ihrem Schauspieler-Kollegen Ewan McGregor waren Sie dreieinhalb Monate lang mit dem Motorrad auf Weltreise – von London bis nach New York. Welches Bild kommt Ihnen zuerst in den Kopf, wenn Sie jetzt an diesen Trip denken?

Charley Boorman: Das ist die Mongolei. Das Land ist fast so groß wie Europa, aber es gibt gerade mal 120 Kilometer Teerstraße! Wenn man mit dem Motorrad durch Osteuropa fährt, merkt man schnell, wie grausig die Straßen dort sind. Kommt man dann aber erst mal nach Kasachstan, sind die Wege oft dermaßen schlecht, dass man besser neben ihnen fährt, um voranzukommen. Und dann kommt man in die Mongolei – und es gibt einfach gar keine Straßen mehr. (lacht) Allenfalls noch Feldwege, die uns manchmal zu abgelegenen Gehöften führten. Oder man sieht anhand von Reifenspuren, dass sich hier schon jemand seinen Weg gesucht hat. Dann folgt man diesen Spuren, bis sie sich irgendwo verlieren, steht irgendwo in der Wildnis und fährt einfach weiter – ohne dass man genau weiß, ob die Richtung stimmt.

Wie haben Sie sich orientiert?

Wir hatten GPS, ein Satelliten-Navigations-System, das zumindest die Richtung vorgegeben hat. Für die Details hatten wir ein anderes System: Fragen! Wenn wir in ein kleines Dorf kamen, hieß es meistens: „Oh ja, das Tal entlang, dann links – und dann am besten wieder fragen.“ Das ist dann quasi soziale Navigation statt Satelliten-Navigation.

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