Billy Corgan

Billy Corgan

„Es ist ein brüchiger Frieden.“  

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Zur Person

29.04.2005, in einer Suite des Hamburger Hyatt Hotels. Corgan ist mit einer Mischung aus 30er Jahre und zerschlissenem Gärtnerdress betont unmodisch gekleidet. Anders als bei früheren Interviews ist er aber ein aufmerksamer und offenherziger Gesprächspartner – bis hin zum Seelenstriptease.

Mr. Corgan, nach den Smashing Pumpkins und dem gescheiterten Projekt „Zwan“ sind Sie mit einem Solo-Album in die Öffentlichkeit zurückgekehrt, das für Sie „die denkbar schönste Darstellung der Welt ausdrückt, die mich umgibt.“ Gleichzeitig fand sich darauf viel Nachdenklichkeit und Desillusionierung. Ist pure Schönheit also nichts weiter als ein Traum?

Billy Corgan: Sie ist kein Traum, sie ist Realität. Doch um sie ausdrücken zu können, muss man sich auch in einem sehr guten Zustand befinden, und das widerfährt mir einfach so gut wie nie. Wenn man sich nicht hundertprozentig wohl mit sich selber fühlt und versucht, pure Schönheit künstlerisch auszudrücken, dann beschäftigt man sich zwangsläufig mit Idealismus. Das war und ist nicht mein Ziel. Dennoch glaube ich daran, dass reine Liebe existiert, ich bin nur bisher kein Mensch gewesen, der sie fühlen konnte. Es geht also nicht um die Utopie von Schönheit, sondern um meine ganz persönliche Form dessen, was ich als schön empfinde.

Ist demnach auch die Melancholie schön für Sie?

Die Melancholie resultiert aus der Erkenntnis, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe, bevor ich Wahrheit gefunden habe. Wahrheit über mich und über die Welt da draußen.

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