Ben Stiller
„Ich habe nicht den Anspruch, ständig für Jedermann den Kasper zu geben.“
Zur Person
Benjamin Stiller wurde am 30.11.1965 als Sohn der Komödianten Jerry Stiller und Anne Meara geboren. Schon als Kind drehte er Super 8-Filme, später ging er nach L.A. zur Filmhochschule, die er jedoch bald wieder abbrach. Mit einem Engagement bei „Saturday Night Life“ und diversen Gastauftritten hielt sich Stiller über Wasser, 1994 landete er als Regisseur mit „Reality Bites“ einen Achtungserfolg. Sein kommerzieller Durchbruch als Darsteller erfolgte 1998 in „Verrückt nach Mary“. Der große Tom Cruise-Fan ist seit 2000 mit der Schauspielerin Christine Taylor verheiratet, die beiden haben eine Tochter und einen Sohn.
10.06.2004, Beverly Wilshire Hotel, Los Angeles. Ben Stiller ist ein ausgesprochen netter Gesprächspartner: Er nimmt sich selbst nicht zu ernst, ist gerne für einen lockeren Spruch und ein echtes Lachen zu haben, aber doch weit davon entfernt, in bloße Alberei zu verfallen.
Herr Stiller, Sie sind einer der beliebtesten zeitgemäßen Komiker. Wie reagieren Sie, wenn man Sie auffordert, spontan einen Witz zu erzählen?
Ben Stiller: (verzieht das Gesicht) Das ist eine dieser uralten Binsenweisheiten, mit der sich schon die Charly Chaplins und Albert Brooks’ dieser Welt auseinandersetzen mussten. Oft ist es so, dass die witzigsten Komiker im Privatleben sehr ernste Menschen sind. Ich bewege mich emotional irgendwo dazwischen, ganz nach Tageslaune. Mal bin ich albern wie ein besoffenes Kind, dann auch wieder ernst wie eine tote Kanalratte. Aber wissen Sie, ich sehe mich auch nicht zwangsläufig als Komiker. Ich bin vielmehr ein Schauspieler mit der beruflichen Intention, Menschen mit lustigen Szenen in Filmen zum Lachen zu bringen. Ich habe aber keinesfalls den Anspruch, ständig für Jedermann den Kasper zu geben.