Ben Kingsley
„In meiner Branche wird zu viel gelobt.“
Zur Person
Ben Kingsley wurde am Silvesterabend 1943 in Scarborough, England, geboren. Sein Vater war ein Kenia geborener Mediziner mit indischen Wurzeln, seine Mutter russischer Abstammung. Als großer Shakespeare-Fan spielte er zunächst Theater und übernahm ab Ende der 60er kleinere Rollen in Fernsehserien sowie Kinofilmen. Zu dieser Zeit änderte er seinen Namen in Ben Kingsley. Die Darstellung von Mahatma Gandhi in Richard Attenboroughs Film-Biografie war 1982 sein Durchbruch, dem viele große Rollen folgten. Kingsley, der 2000 zum Ritter geschlagen wurde, lebt mit seiner vierten Frau, einer 34 Jahre jüngeren Schauspielerin aus Brasilien, in Oxfordshire und Los Angeles.
07.10.2008. Wenn Sir Ben Kingsley einen Raum betritt, nimmt er ihn sofort ein. So auch diesen schmucklosen Konferenzsaal eines Berliner Hotels: Seine Gesten sind bestimmt und zielstrebig, Tonfall und Lautstärke variieren je nach Thema.
Bevor wir loslegen: Als Deutscher ist man immer etwas unsicher, ob man einen zum Ritter geschlagenen Briten mit Sir anreden muss oder nicht. Wie ist da Ihre Erwartungshaltung?
Ben Kingsley: Ich habe keine. Nennen Sie mich also gerne Ben.
Gut, Ben, man sagt, es gäbe ein besonderes Geheimnis Ihrer Arbeit – nämlich einen Kernsatz, der jeden Ihrer Filme zusammenfasst.
Ja, und wann immer ich einen solchen Satz notiere, dann habe ich das Gefühl, mich auf eine Art Talisman beziehen zu können.