Andreas Wunn

Andreas Wunn

„Wenn man nicht gelassen bleibt, dann wird man in Brasilien unglücklich.“

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07.05.2014, Berlin, ein elegantes Kaffeehaus am Kurfürstendamm. Der kühle Berliner Frühling scheint dem leicht angeschlagenen TV-Journalisten Andreas Wunn zugesetzt zu haben: Normalerweise lebt und arbeitet er in Rio de Janeiro und ist an tropische Temperaturen gewöhnt. Im Interview berichtet er vom brasilianischen Wirtschaftswunder und den obligatorischen Klischees wie Fußball, Samba und Copacabana, aber auch von den gewaltigen Problemen, an denen alle Brasilianer leiden – ob arm oder reich.

Herr Wunn, in Brasilien würde man ein Gespräch mit einem „Tudo Bem?“ beginnen, dem obligatorischen „Alles gut?“. Sie sind erkältet, da scheint es nicht angebracht.

Andreas Wunn: Man würde trotzdem mit einem „Tudo Bem!“ antworten, die Krankheit lässt man sich da nicht anmerken und die gute Laune nicht verderben.

Sie leben seit 2010 in Rio de Janeiro und berichten von dort als Korrespondent für das ZDF. Sie treffen Künstler, Unternehmer und Politiker, Sie gehen zum Fußball ins Maracanã-Stadion, stehen beim Karneval in der ersten Reihe, essen in ausgefallenen Restaurants und reisen mit dem Schiff ins Amazonas-Gebiet. Haben Sie einen Traumjob?

Absolut. Im Journalismus als Korrespondent zu arbeiten ist die interessanteste Aufgabe, die ich mir vorstellen kann, weil man immer etwas Neues erlebt. Und dann auch noch in Südamerika, das ist für mich etwas ganz Besonderes, weil ich schon immer dorthin wollte. Nach dem Abitur war ich eineinhalb Jahre in Bolivien, daher mein Interesse für die Region. Als dann beim ZDF die Möglichkeit bestand nach Rio de Janeiro zu gehen, war das für mich großartig.

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