Alice Cooper
„Es ist absolut unnormal, berühmt zu sein.“
Zur Person
Vincent Damon Furnier (geboren am 4.2.1948 in Detroit) gründete Ende der 60er-Jahre die Band Alice Cooper. Den Namen übernahm er nach Auflösung der Band für seine Solokarriere. Aufgrund seiner aufwendigen und theatralischen Bühnenshows, bei denen viel Kunstblut, eine Zwangsjacke sowie eine Guillotine zum Einsatz kommen, gilt Cooper als Erfinder des „Schock-Rock“ und als Vorbild für Künstler wie Marilyn Manson oder Rob Zombie. Seit 2004 moderiert er die Radiosendung „Nights With Alice Cooper“, die weltweit von mehr als 100 Sendern übertragen wird und in Deutschland bei Radio Bob zu hören ist. Er ist seit 41 Jahren verheiratet und hat drei Kinder. Seine Tochter Calico Cooper tritt regelmäßig in seinen Live-Shows auf.
05.07.2017, Berlin. Alice Cooper könnte längst in Rente sein, doch daran denkt der Amerikaner nicht mal ansatzweise. Anfang Juli hat er sich für zwei Tage im Berliner Hotel de Rome einquartiert, um über sein mittlerweile 20. Album „Paranormal“ zu sprechen. Darauf erzählt er von zwölf Charakteren, die eines verbindet: ihre Andersartigkeit und Paranormalität. Auch Alice Cooper selbst weicht augenscheinlich seit Jahren von der Norm ab – und doch gestaltet er sein Leben manchmal stinknormal. Im Interview spricht der 69-Jährige über Ufos und Geister, Normalität und Normen – und den Charakter Alice Cooper.
Herr Cooper, glauben Sie an Paranormalität?
Ich glaube, dass es Dinge gibt, die wir nicht auf natürliche Weise erklären können. Ich kann Ihnen zum Beispiel nicht mit Sicherheit sagen, ob es Ufos gibt, aber ich weiß, dass jedes Jahr fünf Millionen angebliche Sichtungen gemeldet werden. Wenn nur eine davon wahr ist, muss an der ganzen Sache wohl was dran sein. Ich lebe in Phoenix, Arizona. Haben Sie mal von den „Phoenix Lights“ gehört? Die größte Ufo-Sichtung aller Zeiten im Jahr 1997. Am Himmel waren acht oder neun Lichter zu sehen, die fast eine Stunde über Phoenix schwebten. Sie formten ein riesiges V, das sich über eine Distanz von mehreren hundert Metern erstreckte und langsam über die Stadt bewegte. Tausende Menschen haben das gemeldet, ich habe es selbst gesehen.
Oft gibt es schließlich doch eine Erklärung.
Hier aber nicht. Ich halte es für ziemlich arrogant zu denken, dass die Erde der einzige Planet ist, auf dem sich Leben befindet. Es gibt da draußen Milliarden Planeten. Aber egal, wer uns da besucht hat – ich glaube nicht, dass sie kommen, um uns wehzutun. Wenn sie durch das All reisen können, sind sie wahrscheinlich zivilisierter als wir. Wobei mir die Vorstellung gefällt, dass sie dümmer sein könnten als wir. Es wäre doch lustig, wenn die Aliens von Planet zu Planet reisen können, aber dann hier landen und nicht wissen, wie ein Plattenspieler funktioniert (lacht).