Sterbliche Überreste des Dichters Nerudas zum vierten Mal bestattet

Büste von Pablo Nerudas

Die sterblichen Überreste des chilenische Dichters Pablo Nerudas (1904 - 1973) wurden am 25. April erneut bestattet. Nach zwei Umbettungen und einer Exhumierung soll der Literaturnobelpreisträger nun in der Küstenregion Isla Negra, wo er lange gelebt hatte, seine dauerhafte Ruhestätte finden. Bei einer offiziellen Zeremonie in der Hauptstadt Santiago hatten Angehörige und Politiker den Dichter bereits am vergangenen Montag gewürdigt.

Die Todesursache Nerudas ist weiterhin ungeklärt. Es gibt den Verdacht, Neruda könnte durch eine vorsätzliche Infektion getötet worden sein. Der Dichter starb am 23. September 1973, zwölf Tage nach dem Militärputsch von General Augusto Pinochet gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Neruda war ein aktiver Unterstützer Allendes und Mitglied der Kommunistischen Partei. Um die Todesursache zu klären, wurde sein Leichnam mehrfach ausgegraben, zuletzt im April 2013. Laut dem Gerichtsmedizinischen Institut sei Neruda an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Bei neuen Untersuchungen war hingegen ein aggressives Bakterium entdeckt worden, das den Tod herbeiführen kann. Ob dem Dichter dieses Bakterium verabreicht wurde, ist noch unklar. Die Ergebnisse der DNA-Untersuchung stehen noch aus.

Janine Wolloscheck