Obamas zoologisches Erbe

Wie das Magazin Science berichtet, hinterlässt der scheidende US-Präsident Barack Obama auch im Tierreich nachhaltige Spuren. Wissenschaftler benannten im Laufe seiner Amtszeit ganze neun Tiere nach ihm. So trägt beispielweise eine nur 45 Millimeter kleine, blau-orange gestreifte und gepunktete Springbarschart aus Tennesee seit November 2012 den Namen "Etheostoma Obama". Die Biologen Steve Layman und Richard Mayden wollten damit Obamas Aufmerksamkeit für Ökologie und Umweltschutz ehren. Auf den ersten Blick weniger charmant ist der Gebrauch des Namens zur Benennung eines neuartigen afrikanischen Haarwurms. Der "Paragordius obamai" befällt als Parasit ausschließlich Grillen. Bei der Untersuchung der Tiere stellte der Biologe Ben Hanelt fest, dass diese spezielle Parasitenart fähig ist, sich als rein weibliche Spezies ganz ohne männliches Zutun zu vermehren. Sie stellt damit die erste bekannte, sich eingeschlechtlich vermehrende Haarwurmrasse dar. Anlass zur Verwendung von Obamas Namen war der Fundort dieser neuen Art: Er lag nur 19 Kilometer von der kenianischen Heimatstadt des Vaters sowie der Stiefgroßmutter des US-Präsidenten entfernt.

Mit neun nach ihm benannten Arten hat Obama somit den bisherigen Rekordhalter Theodore Roosevelt (sieben Arten) hinter sich gelassen. Tiere, die nach Angela Merkel benannt wurden, sind bislang übrigens nicht bekannt. Dafür trägt die Orchideenart "Dendrobium Angela Merkel" ihren Namen.

Oliver Uschmann (Chefredakteur im Abschied)

(Bild: Flickr, Blake Markwell)