Festival

Innovative Citizen im Dortmunder U

Ab morgen ist es wieder soweit: „Innovative Citizen“ kommt ins Dortmunder U: Das Festival für eine demokratischere Technik bringt vom 30. November bis zum 3. Dezember frische Ideen rund ums Selbermachen. In Vorträgen, Gesprächen und Workshops geht es um die Möglichkeiten und Chancen moderner Technik; darum, wie man sie geschickt, aber kritisch einsetzt und dabei ein Stück autonomer wird. Ob man selbst Getränke fermentiert, einen Roboter baut oder aus Abfall Designer-Lampen bastelt: Ziel ist es, die Grenzen zwischen Konsumenten und Produzenten, Laien und Experten zu überwinden.

Bereits zum vierten Mal haben das Dortmunder U und das Fraunhofer-Institut UMSICHT das Festival konzipiert. Festivalort ist neben dem Dortmunder U erstmals auch die Werkhalle im Union-Gewerbehof (Huckarder Straße 10-12).

Die vier Themenstränge des Festivals sind Food&Farming, Digitale Fertigung, Circular City und Textiles. Rund um diese Themen gibt es zahlreiche Workshops, darüber hinaus Veranstaltungen mit Vorträgen, Musik und Theater sowie die Möglichkeit zu einem intensiven Austausch – vor allem beim „Maker-Frühstück“ am Samstag und Sonntag.

Food & Farming
Monokulturen und Pflanzenschutzmittel machen Böden unfruchtbar, stoßen Unmengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre oder verdrängen Urwälder. Während auf der einen Seite Menschen verhungern, werden Ernährungskonzepte in Industrienationen zu sinnstiftenden Lebensinhalten erhoben. Gleichzeitig wirft jede Privatperson in Deutschland jährlich rund 80 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Im Themenfeld „Food & Farming“ geht es um Versuche, diesem Szenario entgegen zu treten. In Workshops werden Lebensmittel fermentiert, also mithilfe von Mikroorganismen nährstoffreich haltbar gemacht und Pilze gezüchtet. Vorträge geben Einblicke in die proteinreiche Ernährung durch Insekten und Maden.

Digitale Fertigung Digitalisierung, optische Technologien und preiswerte Mikrocontroller haben das Potenzial, die Fertigungstechnik zu revolutionieren. „Je größer, desto effizienter“ – dieser alte Leitsatz aus der Produktion könnte obsolet werden, wenn künftig individualisierte Produkte nach Bedarf lokal gefertigt und die Beziehungen zwischen Produktion und Konsum neu verhandelt werden. Neben Workshops zum 3D-Druck geht es in diesem Themenfeld darum, wie einfache Roboter im urbanen Umfeld eingesetzt werden können. Außerdem wird das Projekt „e:Lab – Bürgerlabor für Energieinnovationen“ vorgestellt.

Circular City Jede Stadtgesellschaft produziert jährlich Unmengen an Abfall. Kleidung, Nahrungsmittel und Unterhaltungsgeräte sind für wenig Geld zu haben. Was kaputt ist oder nicht mehr gefällt, wird entsorgt und ersetzt. Das erzeugt weltweit große ökologische und soziale Probleme, verschwendet kostbare Rohstoffe und belastet in erheblichem Maße die Umwelt. Der Wunsch vieler Menschen nach ökologischen, fairen und lokalen Ansätzen wächst. „Circular City“ lädt zum Mitmachen ein und bietet spannende Perspektiven für eine lokale, kreative und lebendige Stadtgesellschaft. Unentdeckte Ressourcen schlummern überall in den Straßen und warten auf ihre Neuentdeckung und Wiederverwendung!

Textiles Die Textilindustrie ist im Wandel: „Fast Fashion“ boomt. Unfaire Produktionsbedingungen und textilbedingte Umweltschäden sind die zerstörerischen Folgen. Mehr und mehr junge Designer suchen nach neuen Wegen, Stoffe zu be- und verarbeiten. Upcycling und die Wiedererweckung alter Techniken wie Pflanzenfärbung können zu einem verantwortlicheren Umgang mit Textilien und Rohstoffen führen. Aktuelle Technologien wie Lasercutter und leitende Garne eröffnen einen neuen Horizont und bieten Raum für frische Ideen. „Textiles“ bietet diesen Designern und allen Interessierten eine Plattform, Textil aktiv neu zu denken.

Eröffnung und Tickets Eröffnet wird „Innovative Citizen“ am Donnerstag, 30. November, 19.30 Uhr im Kino im U mit einem Vortrag von Timo Bäcker und Christopher Zeppenfeld zum Thema „Insekten als Proteinquelle“. Im Anschluss gibt es eine Zaubershow des Team Paranormal (Pilloso/Grobilyn). Der Eintritt ist frei.

Infos und Anmeldung unter www.innovative-citizen.de

Das Festival findet erstmalig unter internationaler Beteiligung in Anbindung an das von der Europäischen Union geförderte Projekt smARTplaces statt.