Sasha

Sasha

„Ich merke häufig nicht, dass ich ein Popstar bin.“

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  • Muriel Liebmann
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31.10.2014, Hamburg. Vor dem Mövenpick-Hotel an der Sternschanze ziehen Geister und Zombies durch die Straßen, obwohl es noch hell ist. In den dämmerig eleganten Sitznischen der „Cave“ ließe sich ebenfalls gut Halloween feiern. Dennoch hat Sasha statt Maske und Schminke lieber Weste und Hut gewählt. Aus unsichtbaren Boxen begleitet die Klanginstallation des Hotels – eines ehemaligen Wasserturms – das Gespräch: simuliertes Plätschern und tutende Schiffshörner. Der sympathische Musiker ist aufmerksam bei der Sache, als wir mit ihm über seine Heimatstadt, den privaten Sascha und den öffentlichen Sasha und vieles andere sprechen – bis er zum Schluss eine Lanze für öffentliche Meinungsäußerungen bricht, die nicht gleich mit einem Shitstorm bedacht werden.

Sasha, wie haben Sie es eigentlich geschafft, in Ihrer Heimatstadt Soest alle Klassen in allen Schulen zu besuchen?

Sasha: (lacht) Und das in einem Jahr! Sie fragen wahrscheinlich, weil es so viele Leute in Soest gibt, die sagen, dass sie mich kennen.

Sämtliche Soester Frauen.

Aber auch Männer, die damit bei den Frauen angeben wollen. Es kann allerdings tatsächlich sein, dass die alle mit mir zur Schule gegangen sind. Ich habe insgesamt zwei Klassen wiederholt, zumindest eine davon hätte ich mir sparen können. In der Neunten bin ich sitzen geblieben, weil wir zu der Zeit zweimal umgezogen sind. Das erste Halbjahr habe ich in Lippstadt verbracht, das zweite auf einer neuen Schule in Soest. Durch dieses Hin und Her kam ich nicht mehr mit, und es war schließlich besser, die Klasse zu wiederholen. Zumal ich somit endlich im gleichen Alter wie meine Mitschüler war, denn ich wurde ein halbes Jahr früher als andere eingeschult. Ich lernte damals meine besten und ältesten Freunde kennen, mit denen ich heute noch Weihnachten feiere. Deswegen war ich sehr traurig, als ich dann in der Elften noch mal hängen geblieben bin. Ausgerechnet in der Elf… In der Elf bleibt niemand hängen!

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