Matthias Schweighöfer
„Hier ist nur Deutschland, die Welt ist groß!“
Zur Person
Matthias Schweighöfer wurde am 11.03.1981 in Anklam geboren und ist Sohn des Schauspielerehepaars Gitta und Michael Schweighöfer. Er wuchs bei seiner Mutter in Chemnitz auf und stand als Dreijähriger zum ersten Mal auf einer Theaterbühne. Nach dem Abitur ging er auf Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, brach das Studium jedoch nach einem Jahr wieder ab. Sein Kinodebüt gab er 1997 in „Raus aus der Haut“ von Andreas Dresen. Neben Film- und Fernsehpreisen wählte in die Zeitschrift Max 2007 zum „Best Dressed Man“ des Landes. Sein Regiedebüt gab Schweighöfer 2010 mit der Komödie "What A Man", sein zweiter Film "Schlussmacher" folgte 2013. Matthias Schweighöfer lebt in Berlin.
01.02.2008, Berlin. Matthias Schweighöfer hat wegen Dreharbeiten seit zwei Tagen kaum geschlafen. Angespannt und blass hockt er im Restaurant und schüttet die zweite Kanne Earl Grey in sich hinein. Sein Leben beschreibt der junge Schauspieler immer wieder mit einem Wort: absurd.
Herr Schweighöfer, kann es sein, dass Sie der deutsche Schauspieler mit den meisten Nacktszenen sind?
Matthias Schweighöfer: Ja, wahrscheinlich ist das so. Ich habe eine Affinität zu körperlichen Figuren und gehe auch bewusst gegen die Laschheit im deutschen Kino an. Es gibt ja Kollegen, die gar keine Körperlichkeit besitzen, die immer ganz lasch durchs Bild laufen. So etwas will ich nicht sehen, das interessiert mich nicht. Ich mag es, wenn jemand eine gute Körperlichkeit hat, über die man etwas ausdrücken kann.
Was drückt zum Beispiel die Einstellung im Film „Ein spätes Mädchen“ aus, in der Sie minutenlang nackt durch eine Wohnung laufen?
Es war an dieser Stelle wichtig, nackig herumzulaufen. Wenn das einer völlig selbstverständlich in einer fremden Wohnung macht, dann hat er eine Sympathie für den Raum. Der macht sich keinen Kopf, ob vielleicht jemand reinkommen könnte. Für diesen Moment war es das richtige Mittel.