Martin Walker

Martin Walker

„Ich glaube nicht, dass man aus der Geschichte etwas lernen kann.“

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07.05.2015, München. Bestseller-Autor Martin Walker kommt sehr relaxt zum Interview. Der Kosmopolit aus Schottland hat mit seinen Bruno-Büchern das französische Périgord zum Krimiland erhoben und damit fast im Alleingang zu einer Touristenattraktion gemacht. Eloquent und zuvorkommend im Gespräch ist er auch für eine Überraschung gut. Um seine etwas eingerosteten Deutschkenntnisse aufzubessern, singt er nämlich gerne unter der Dusche deutsche Lieder. Und im Interview die erste Strophe von „Freude, schöner Götterfunken“. Akzentfrei, fehlerlos.

Herr Walker, Ihre Bücher finden sich hierzulande regelmäßig in den Bestsellerlisten wieder, so auch Ihr neuester Krimi „Provokateure“. Was meinen Sie – warum sind Sie in Deutschland so populär?

Martin Walker: Genau genommen bin ich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz sehr populär. Aber es stimmt schon, dass Deutschland der Hauptabsatzmarkt für meine Bruno-Kriminalromane ist. Bis jetzt habe ich über anderthalb Millionen Bücher hier verkauft, worüber ich mich natürlich sehr freue. Ein Grund dafür ist sicher, dass mein Verlag meine Bücher ganz hervorragend publiziert. Ein anderer ist vielleicht die Tatsache, dass ich in Deutschland regelmäßig noch richtige Lesereisen mache; mittlerweile sind es schon über zweihundert. Im Rest der Welt gebe ich meist nur kurze Fernsehinterviews und signiere meine Bücher bei Autogramm-Events, bei denen in der Regel keine richtigen Begegnungen mit meinen Lesern zustande kommen. Nicht so in Deutschland. Erst vor Kurzem hatte ich hier bei einer Lesung einen Akkordeon-Spieler dabei, der zwischen den Texten Musik machte. Am Ende habe ich mit den Damen im Publikum getanzt.

Das nennt man intensive Leserbetreuung.

Ja, das ist etwas, das ich eh sehr gerne mache. Wir haben immer sehr viel Spaß miteinander. Ein weiterer Grund für meinen großen Erfolg hierzulande dürfte sein, dass die Deutschen Frankreich auch als Urlaubsland sehr schätzen. Seit einiger Zeit kommen regelmäßig deutsche Touristen ins Périgord, wo meine Romane spielen, um dort meiner Hauptfigur Bruno Courrèges nachzuspüren, dem Polizeichef des kleinen Ortes Saint-Denis.

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