Kalle Schwensen

Kalle Schwensen

„Ich wollte immer die kleinste Nummer sein: die Nummer eins.“

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Zur Person

25.08.2014, Hamburg. Es ist seltsam, an einem sonnigen Sommertag plötzlich in den schummrig beleuchteten Gewölben von Kalle Schwensens SM-Club de Sade zu stehen. Umgeben von Streckbänken, Käfigen und martialisch anmutendem SM-Spielzeug nimmt sich die bekannteste Rotlichtgröße St. Paulis mehr als drei Stunden Zeit, um ein Leben zu skizzieren, das gänzlich abseits der Norm verlief und einer Maxime folgte: Spaß zu haben. Mit großer Begeisterung für sich selbst berichtet er über den Kiez von früher und heute, um sich schießende Albaner, Aftershow-Parties mit Rockstars – und seinen Schlag bei Frauen. Während des Gespräches klackern bei jeder Bewegung die an jedem Barhocker angebrachten Fuß- und Handfesseln aus schwerem Gusseisen.

Herr Schwensen, ich habe gelesen, dass Ihr Lieblingsort in Hamburg der Friedhof in Ohlsdorf ist...

Kalle Schwensen: Unter anderem, ja.

Das überrascht, schließlich ist das der Ort, den Sie niemals brauchen werden, denn, so sagten Sie: „Sterben ist was für Loser.“ Was also ist der Grund?

Ich habe direkt hinterm Friedhof gewohnt, das war der Grund. Über den Friedhof bin ich immer am schnellsten weggekommen. Aber natürlich ist er auch unheimlich schön und groß. Es ist der größte Parkfriedhof der Welt und hat zwei eigene Buslinien, das glaubt einem ja kein Mensch! Auch mit Freunden von außerhalb, die mich besucht haben, bin ich da hin und wieder drüber gefahren. Die wollen am Ende nur noch über den Friedhof in Hamburg fahren und sonst nichts anderes sehen! (lacht)

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