Jürgen Vogel

Jürgen Vogel

„Ich habe Gefühle schon immer größer empfunden als andere.“

Fotos
  • Egbert Krupp
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Zur Person

Der 06.11.2005 ist ein kalter, aber sonniger Sonntag in Berlin. Nach dem Foto-Shooting folgen wir Jürgen Vogels Jaguar-Cabrio nach Charlottenburg. Bei feinstem Brunch, Tee und O-Saft in einem seiner Lieblingslokale sprechen wir über drei Themen, die ihm liegen: Gespräche, Geschwindigkeit und Autorität.

Jürgen, in einem der zahllosen Interviews der letzten Zeit sagten Sie: „Gespräche sind wie Pflaster.“ Demnach müssten Sie sich im Moment wie eine gut verpackte Mullbinden-Mumie fühlen.

Jürgen Vogel: (lacht) Jau, ich bin mittlerweile komplett zugeklebt. (überlegt) Es ist aber ein Unterschied, eine Sache zu präsentieren oder ein gutes Gespräch zu haben.

Sind gute Gespräche das probateste Mittel, um Wunden zu heilen? Oder gibt’s noch andere?

Ja, Gespräche sind schon das Wichtigste. Mich wundert das manchmal, wie Menschen so durch die Welt gehen, große Probleme haben – und noch größere Probleme, einfach mal mit nahestehenden Menschen darüber zu reden. Gerade im heute so genannten Kommunikationszeitalter ist das doch erstaunlich. Du kannst immer und überall auf Hunderte Arten miteinander kommunizieren, aber die Leute reden nicht mehr miteinander. Das ist schon irre. Das große Problem daran ist, dass das vielen einfach nicht bewusst ist. Man muss lernen und trainieren, Gespräche auch mal durchzuhalten, ohne immer gleich eine Verteidigungsposition einzunehmen.

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