Hermann Nitsch

Hermann Nitsch

„Leberwurst wird eben nun mal aus Leber hergestellt.“

Leserbewertung

Zur Person

06.12.2006, Prinzendorf. Das Schloss von Hermann Nitsch im Niederösterreichischen ist ein wahres Schmuckstück barocker Baukunst und könnte kaum in größerem Kontrast zum blutigen Werk des Aktionskünstlers stehen. Nitsch entpuppt sich als gemütlicher Mann mit gelegentlicher Tendenz zum Wegnicken. Ist er aber wach, blitzt sein Geist auf.

Herr Nitsch, wann haben Sie sich selbst das letzte Mal so richtig vor etwas geekelt?

Hermann Nitsch: (überlegt lange) Schwer zu sagen. Wie Sie wissen, geht es mir explizit darum, die Welt in ihrer vollen Sinnlichkeit zu empfinden. Darum habe ich meine Ekelschranke ziemlich weit zurückgeschraubt. Es ist mir vom Ansatz her geradezu verboten, gewisse Dinge oder Kategorien auszuklammern.

Gleichwohl bezweifle ich, dass es nicht irgendetwas gibt, was auch Sie – Konzept hin oder her – eklig finden.

Ich kann Ihnen darauf keine konkrete Antwort geben, tut mir Leid. Ich hatte zunächst vor, die Politik zu nennen, dann aber ist mir bewusst geworden, dass ich so schon genug Feinde habe. (lacht) Aber vielleicht fällt mir ja im Laufe des Gespräches noch etwas Besseres ein.

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