Hadi Teherani
„Man wird schnell für verrückt erklärt.“
Zur Person
Hadi Teherani wurde am 02.02.1954 in Teheran geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Nach dem Architekturstudium in Braunschweig arbeitete er zunächst im Bereich der Stadtplanung, bis er 1991 mit zwei Kollegen das Architekturbüro BRT gründete, das bis 2012 betrieben wurde – seither arbeitet Teherani als alleiniger Gesellschafter. Bekannt wurde er durch zahlreiche aus dem Rahmen fallende, architektonisch ungewöhnlich mutige Gebäude an zentralen Orten in vielen Metropolen; darunter die Kranhäuser im Kölner Hafen, der Bahnhof am Frankfurter Flughafen, das „Dockland“ im Hamburger Hafen sowie zuletzt die „Tanzenden Türme“ auf der Reeperbahn. Darüber hinaus baute er die Marke Teherani auch im Bereich Interior- und Produktdesign stetig aus und entwirft Möbel, offene Office-Module, Teppiche, Tapeten und komplette Küchen. Teherani lebt und arbeitet in Hamburg und gilt international als Visionär einer ebenso charakterstarken wie funktionalen Ästhetiksprache.
10.09.2014, Hamburg. Hadi Teheranis Büro liegt im 5. Stock eines modernen, natürlich selbst entworfenen Beton-Glas-Gebildes, das auf der einen Seite nur auf Stelzen steht. Durch raumhohe Fenster genießt man einen Blick über den gesamten Hafen. Der Star-Architekt, der zu den mutigsten seiner Branche zählt, gerade weil seine Entwürfe stets eine individuelle Handschrift tragen, ist ein betont unaufgeregter Mensch. In leisem Singsang berichtet er über das Verhältnis von Kunst und Architektur, die problematische Globalisierung von ästhetischem Empfinden und die Last, in Deutschland etwas bauen zu wollen, das gestalterisch aus dem Rahmen fällt.
Herr Teherani, ist es für Sie in der täglichen Arbeit eher ein Fluch oder Segen, dass Sie als Star der Architektur-Branche gehandelt werden?
Hadi Teherani: Ob ich ein Star bin, weiß ich nicht. Das steht natürlich manchmal so in den Zeitungen. Was man dafür erfüllen muss, weiß ich nicht so genau. (lacht) Manchmal ist das schon etwas beschämend, denn es ist ja nicht immer gerechtfertigt. Ich denke, „Star-Architekt“ ist ein Begriff, über den keiner so richtig nachdenkt, der aber immer wieder weitergereicht wird. Trotzdem ist es natürlich eher ein Glück als ein Missgeschick.
Wie macht sich dieses Glück bemerkbar?
Man wird schon deutlich angesprochen und bekommt ein ganz anderes Feedback von Leuten, die man nicht kennt. Die sich dann einfach emotional dazu äußern, ob sie etwas gut finden oder nicht.