Cordula Stratmann

Cordula Stratmann

„Uns Menschen kriegt man immer“

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Zur Person

12.05.2015, Köln. Weil zwischenzeitlich ihr Sohn Emil geboren wurde, war Cordula Stratmann in den vergangenen neun Jahren nur noch unregelmäßig im Fernsehen zu sehen. Nun geht sie wieder in Serie: Im Sommer laufen gleich zwei Formate an, eine komödiantische „Heimatserie“ mit Kuh im Ersten, eine Politsatire im Zweiten. Eine gute Zeit für ein Gespräch mit der Düsseldorferin, die seit Jahren problemlos in Köln zu Hause ist. Treffpunkt ist die Lobby des Hotel Savoy. Cordula Stratmann kommt pünktlich auf die Minute, und als GALORE-Leserin der ersten Stunde weiß sie, was ihr nun blüht: Ein Gespräch ohne Zeitvorgaben, bei dem sie manches Mal ins Grübeln kommt. Es geht um moderne Familien, ihr Leben als Mutter und den Segen des Misserfolgs.

Frau Stratmann, heute ist mal wieder so ein Tag. Kaum haben wir den Bahnstreik hinter uns gebracht, da treten die Erzieherinnen und Erzieher in den Ausstand.

Cordula Stratmann: Ja, finde ich aber gut.

Haben Sie Verständnis für Eltern, die im Angesicht des Streiks von einer Zumutung sprechen?

Nein. Kaum sehen Eltern derzeit eine Kamera, beginnen sie zu jammern, sie wüssten nun nicht wohin mit ihren Kindern. Dabei müssten die Väter und Mütter eigentlich zusammen mit den Erzieherinnen und Erziehern auf die Straße gehen. Es ist doch schließlich in unser aller Interesse, dass diese Berufsgruppe besser bezahlt und wertgeschätzt wird. Da wird gerade nicht für eine hybride Berufsgruppe gestreikt, sondern letztlich für unsere Kinder. Ich finde es überhaupt total schräg, dass es in der Berichterstattung über diese Streiks nur sehr selten um die berechtigen Anliegen der Erzieher geht. Das Thema ist fast immer, dass sich Papa Meier und Mama Schulz nun absprechen müssen, was mit den Kindern passieren soll. (spielt empört) „Aber das ist doch gar nicht leistbar, wenn beide Eltern berufstätig sind!“

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