Blixa Bargeld

Blixa Bargeld

„Offensichtlich habe ich etwas Anderes vor.“

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  • Thomas Rabsch und Kai von Rabenau
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Zur Person

23.10.2006, Hamburg. Blixa Bargeld ist nach vielen Jahren wieder einmal im Hamburger Schauspielhaus, wo er beim Coetzee-Stück „Warten auf die Barbaren“ Regie führt. Bei Weißwein und Studentenfutter im Marmorsaal ist sein Argwohn, den er das Gespräch über kaum ablegt, schnell geweckt.

Herr Bargeld, man verweist bei der Interpretation Ihrer Kunst und vor allem der Musik der Einstürzenden Neubauten immer wieder auf Architektur. Erlauben Sie mir heute, den Begriff von Besitz in den Vordergrund zu stellen.

Blixa Bargeld: Abseits von dem Instrumentarium, das wir bei den Neubauten benutzen, ist Architektur tatsächlich die zentrale Metapher. Selbst wenn man das auf die Architektur des Kosmos oder der philosophischen Gedankengebäude ausweitet. Ihre – dialektisch vielleicht sogar begründete – Schlussfolgerung daraus, diese Metapher auf den Besitz zu reduzieren, kann ich zunächst einmal nicht nachvollziehen. Insofern kann ich Ihnen auf diesem Holzweg nicht weiter folgen.

Zwei neuere Kompositionen der Einstürzenden Neubauten widmen sich aber der Metapher des Grundstücks – und ein solches hat sehr viel mit Besitz zu tun.

Ich sehe das Grundstück als einen utopischen Begriff. Als einen Freiraum, auf dem etwas möglich ist und auf dem der Mensch möglicherweise etwas errichten kann. Als einen Ort, der so sehr von Gebäuden bereinigt ist, dass man etwas auf ihm errichten könnte.

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