Billy Bob Thornton

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„Vielleicht spüren Frauen das Animalische in mir.“

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28.6.2014, Los Angeles. Zum Interview im Luxushotel Casa Del Mar in Santa Monica kommt Billy Bob Thornton zehn Minuten zu früh. Sein Händedruck ist kurz und fest, dabei blickt er einem neugierig in die Augen. Er ist schlank, fast schmal – ein gutes Beispiel dafür, dass die Kamera wirklich fünf Kilo Gewicht auf der Leinwand hinzufügt. Der 58-jährige trägt polierte Cowboystiefel und ist die Freundlichkeit in Person. Kaum zu glauben, dass er früher als Enfant terrible in Hollywood galt. Aber schon damals verbarg sich hinter der Freak-Fassade ein sensibler und nachdenklicher Mann.

Mr. Thornton, Ihre Einschätzung: Ist das amerikanische Fernsehen mittlerweile das „New Hollywood“?

Billy Bob Thornton: Im amerikanischen Fernsehen gibt es nach wie vor unbeschreiblichen Schund zu sehen, der sicher das Gros der Sendezeiten füllt. Aber wenn Sie von den fantastischen TV-Serien sprechen, die es seit einigen Jahren ebenfalls im Fernsehen zu sehen gibt, könnte man das fast so sagen. In Sachen Qualität, Innovation, Mut und erzählerischer Freiheit ist seit den „Sopranos“ sehr viel Gutes passiert.

Und das ist der Grund, weshalb viele US-Filmstars, Sie eingeschlossen, jetzt so gerne TV-Serien machen?

Klar! Früher hat man Fernsehen nur gemacht, wenn man sehr jung war und ins Filmbusiness einsteigen wollte. Die TV-Serien waren lediglich das Sprungbrett nach Hollywood – oder das Gnadenbrot für abgehalfterte Filmstars. Das hat sich sehr verändert. Heutzutage wechseln die Schauspieler munter hin und her, und viele meiner Kollegen löchern mich mit der Frage, wie ich es geschafft habe, bei einer so coolen TV-Serie wie „Fargo“ eine Hauptrolle zu ergattern. Die gäben ihre rechte Hand für eine Rolle in „True Detective“ oder „Game Of Thrones“.

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