Benicio del Toro

Benicio del Toro

„Ich kenne keine Land, das nicht in irgendeiner Form ein Drogenproblem hat.“

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17.05.2015, Cannes. Der Wind auf der Dachterrasse des Hotels weht so stark, dass man sein eigenes Wort kaum versteht, aber das mediterrane Ambiente wird jedem Bild gerecht, das man sich seit Grace Kelly und Cary Grant von der Cote D’Azur machen konnte. Als Benicio Del Toro erscheint, fühlt man sich vollends wie in einem Film – bloß in welchem, lässt sich nicht sofort sagen. Der Schauspieler, der vom Kleinganoven bis zum Drogenbaron schon so manch zwielichtige Figur verkörpert, sieht zunächst so grimmig aus, als wolle er lieber Schulden eintreiben als Interviews geben. Doch als sich nach zehn Minuten endlich ein Lachen im Gesicht des Puerto-Ricaners abzeichnet, ist der Damm für ein gutes Gespräch gebrochen. Nur die Sonnenbrille bleibt bis zuletzt auf der Nase.

Herr Del Toro, Sie sehen nicht so blendend gelaunt aus. Fast so, als hätten Sie sich eine brennende Zigarette auf der Haut ausgedrückt.

Benicio Del Toro: Wieso das denn?

Sorry, das sollte ein Scherz sein. Das mit der Zigarette haben Sie doch angeblich bei den Dreharbeiten zu „Fear and Loathing in Las Vegas“ getan, und seither gelten Sie als Method Actor, der sich jeder Rolle mit Haut und Haar verschreibt.

Ach so, verstehe. Ich bin tatsächlich durchaus bereit, für meine Arbeit an meine Grenzen oder auch mal darüber hinaus zu gehen. Aber das mit dem Method Actor würde ich prinzipiell nicht unterschreiben. Ich habe bei Stella Adler gelernt, die eigentlich einen etwas anderen Ansatz der Schauspielerei verfolgt hat.

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